Indoor Salat Garten (Hydroponics) – mein Selbstversuch

Die neuen Möglichkeiten des Anbaus von Gemüse, Salaten und Kräutern sind spannende Themen unserer aktuellen Zeit. Anbau von Pflanzen erfordert viel Platz, der nicht mehr überall vorhanden ist, und durch neue Anbau-Methoden wird immer mehr versucht, dies auch Indoor zu ermöglichen. Diese neuen Anbauformen heißen dann vertical Farming oder auch Urban Gardening und beruhen meist auf künstlicher Beleuchtung und Anzucht im Wasserbad.

Grade im Smarthome Bereich finde ich eine Indoor Anzucht von Salat sehr reizvoll. Im Winter eigenes frisches Gemüse ernten, dass durch eigenen Solarstrom zum bestmöglichen Wachstum optimiert wird? Das vereint für mich viele Themen, mit denen wir uns aktuell konfrontiert sehen müssen: Abhängigkeiten von Lieferketten, CO₂ Bilanzen, Inflation …

Um das Ganze selbst zu testen, habe ich mir eines der günstigsten Indoor Farming Kits bestellt. Wichtigste Anforderung, war eine gewisse Breite und ein überschaubarer Stromverbrauch. Beides erfüllt meine Wahl des „Wadeo Hydroponic Anzuchtsystems“. Ehrlicherweise muss man jedoch sagen, dass Wadeo kein Profi auf diesem Gebiet ist, sondern das Produktsortiment eher nach einem Importeur aussieht.

Lieferumfang

Im Paket ist fast alles enthalten, was man für den direkten Start benötigt. Lediglich Samen oder Setzlinge müssen noch selbst besorgt werden.

Zum Lieferumfang gehören:

  • Pflanzgefäß mit LED Beleuchtung
  • Pumpe zur Wasserumwälzung
  • Dünger
  • 10 Netztöpfe
  • 10 Schwämme zum Einsetzen der Pflanzen

Zusammenbau & Inbetriebnahme

Der Zusammenbau des ganzen ist so einfach, dass man die beiliegende Bedienungsanleitung eigentlich gleich zur Seite legen kann.

Pflanzbecken auf den Untersetzer stellen. Alu-Stange in die Halterung einstecken und danach das LED-Licht verschrauben. Im Pflanzgefäß die Pumpe einsetzen und danach alles verkabeln.

Es ist alles so gebaut, dass eine falsche Montage eigentlich nicht möglich ist. Für den Preis von 40 € hat mich das positiv überrascht, hatte mich auf etwas frickeln eingestellt.

Für die erste Inbetriebnahme muss nur noch Wasser eingefüllt werden, einmalig der Knopf am Kabel gedrückt werden. Dies sollte am besten morgens passieren, denn damit startet der 16h Beleuchtungs-Rhythmus. Eine längere Beleuchtung ist für die Pflanzen schädlich, also sollte Nacht auf eine Nacht für die Pflanzen sein.

Der beiliegende Dünger ist mit einer Tablette pro 1 Liter Wasser zu dosieren. Für Keimlinge schadet eine leicht schwächere Dosierung nicht, denn zu viel ist of schlechter, als zu wenig, wenn es um Dünger geht.

Schwamm in die Netztöpfe, Samen rein und ab in die Hydrokultur Station. Für die Keimphase gibt es kleine transparente Hauben, diese helfen gegen erhöhte Verdunstung und geben dem Samen mehr Luftfeuchtigkeit zum schnelleren Keimen.

Ab dann heißt es warten. In spätestens 7 Tagen sollte sich was bei deinen Samen tun. Da nicht alle Samen aufkeimen, ruhig 2 – 3 Samen pro Netztopf „einpflanzen“.

Stromverbrauch


Wenn der Stromverbrauch nicht wäre, wären alle Konzepte wie diese ein absoluter „No-Brainer“. Aber durch die Notwendigkeit der künstlichen Beleuchtung ist der Stromverbrauch der entscheidende Faktor zwischen Sinn und Unsinn.

Das Set von Wadeo hat einen Maximal-Stromverbrauch von 17 Watt. Diest ist dann der Fall, wenn die Pumpe läuft und alle Lichtfarben aktiv sind. Die Pumpe läuft aller 10 Minuten für 10 Minuten. Das ist notwendig, da sonst die Wurzeln schnell faulig werden würden, durch zu wenig Sauerstoff im Wasser.

Die Beleuchtung läuft täglich 16! Stunden. Morgens und abends in einem Spektrum, das Sonnenaufgang ähnelt und ansonsten in vollem Spektrum.

Das macht über den Tag berechnet ein Durchschnitt von ca. 11 Watt / Stunde. Im Monat sollten das 7,5 kWh ergeben und bei einem utopischen Strompreis von 30 Cent wären das 2,25 € Stromkosten. Als Tibber Kunde mit aktuell 66 Cent pro kWh (Schnitt 30 Tage, Stand 17. September) sind das 4,95 €.

Das heißt, je nach Stromanbieter (oder vorhandener PV Anlage) sollten 2–5 Salate pro Monat wachsen, damit die laufenden Kosten gedeckt sind.

Erstes Grün nach wenigen Tagen

Nachdem ich alles bestückt hatte, habe ich es bei uns in der Garage platziert. Aktuell ist es etwas kühler, sodass es teilweise nur 12 °C dort sind, dennoch waren nach 2 Tagen die ersten grünen Blätter zu erkennen. Seitdem ist täglich eine Vergrößerung der Pflänzchen erkennbar.

Nach rund 14 Tagen sind die Blätter deutlich größer geworden und man erkennt deutlich, welche Salatsorte es ist. Etwas überrascht bin ich darüber, dass die Wachstumsgeschwindigkeit geringer ist, als ich erwartet habe.

Da es langsam zu kalt für die Tomaten draußen wurde, habe ich eine Pflanze daneben gestellt. Hier wachsen fleissig neue Tomaten die schnell reifen.

Erste Ernte

Bei der ersten Ernte bin ich leider noch nicht, aktuell warte ich, bis es etwas zu ernten gibt. Diesen Beitrag werde ich entsprechend updaten und daraus einen Langzeit-Bericht verfassen.

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